14. Pariser Arrondissement – Ausgehviertel & Künstlertreff

Der Blick auf das buchstäblich herausragende Bauwerk, den Montparnasse-Turm, wird dich bei deinen Erkundungsgängen durchs 14. Arrondissement begleiten. In den 1920er- und 1930er-Jahren wurde das im Vierzehnten gelegene Quartier Montparnasse zu einem Viertel der Künstler und Intellektuellen. Heute trifft man viele Studenten, vor allem aus der Cité Universitaire. Ein anderes Bild bekommst du in den Katakomben von Paris und auf dem Cimetière Montparnasse.

Der Montparnasse-Turm ist mit 210 Metern das zweithöchste Pariser Bauwerk nach dem Eiffelturm und wurde Anfang der 1970er-Jahre errichtet.

Noch vor 200 Jahren wurde das Territorium des 14. Arrondissements von Bauern genutzt. Die ländliche Beschaulichkeit hielt an bis zu Beginn des 20. Jh. Reste einer römischen Straße hat man hier entdeckt, die darauf hindeuten, dass einst der Pilgerweg nach Santiago de Compostella durch das heute urbane Viertel führte.

Seinen Namen verdankt das Arrondissement de l'Observatoire dem Observatorium, das 1667 von Ludwig XIV. ins Leben gerufen wurde und bis heute als astronomische Forschungsanstalt Weltgeltung besitzt. Zur Zeit seiner Entstehung befand sich das schöne klassizistische Hauptgebäude der Sternwarte mit der charakteristischen Kuppel noch außerhalb des Pariser Stadtgebiets.

Die Reste des Klosters Port-Royal, das im 17. Jh. im Mittelpunkt des Streits um die Glaubenslehre des Augustinus stand, wurden einem Krankenhaus angegliedert. Den Kreuzgang und die Kapelle kannst du noch besichtigen.

Das 14. Arrondissement und seine Facetten

Du wirst auf den Straßen von Montparnasse immer noch viele Studenten treffen, vor allem aus der Cité Universitaire. Du kannst dich unter das Jungvolk mischen und in einfachen oder feineren Cafés deinen Petit Café schlürfen oder in eins der preiswerten Restaurants gehen. Auf dem Boulevard Montparnasse herrscht viel Betrieb. Hier reihen sich Bars, Kneipen und Kinos aneinander, und wenn du dich abends ins Getümmel stürzt, wirst du den Eindruck haben, Montparnasse schläft nie.

Ein völlig anderes Bild von Montparnasse bekommst du in den Katakomben von Paris. In den ehemaligen Steinbrüchen der Pariser Unterwelt lagerten bis ins 19. Jahrhundert geschätzte sechs Millionen Gebeine, weil die Friedhöfe der Stadt überfüllt waren.

Nach den Katakomben bist du vielleicht in der richtigen Stimmung für einen der drei großen legendären Friedhöfe von Paris: Auf dem Cimetière Montparnasse (auch Cimetière du Sud) findest du die Gräber bekannter Dichter und Literaten wie Baudelaire, Maupassant und Sartre sowie vieler weiterer bedeutender Persönlichkeiten aus Kunst und Politik. 500 Beisetzungen pro Jahr finden hier statt. Ehe der Friedhof im 19. Jh. angelegt wurde, befanden sich auf dem Terrain drei Bauernhöfe und eine Mühle. Letztere kannst du heute noch ohne Flügel sehen, sie trägt inzwischen den Namen Moulin de la Charité.

TOP Sehenswürdigkeiten im 14. Arrondissement

Mehr Informationen findest du unserer Liste aller Sehenswürdigkeiten im 14. Arrondissement.

Montparnasse – das Viertel der Künstler

Seinen Aufschwung als angesagter Treffpunkt nahm das im 14. Arrondissement gelegene Quartier Montparnasse in den 1920er- und 1930er- Jahren, als sich immer mehr Künstler hier niederließen – ähnlich wie im Quartier Latin. Vielen Malern, Schriftstellern und anderen Intellektuellen gefiel es nicht mehr auf dem Monmartre, wo ihnen zunehmend die Touristen die Türen einrannten und ihre Stammplätze in den Cafés okkupierten. Berühmte bildenden Künstler wie Modigliani und Chagall verlegten ihren Wirkungskreis nach Montparnasse.

Zwischen 1920 und 1940 traf sich in den berühmten Cafés wie La Coupole, Le Select oder La Rotonde die literarische Elite der französischen Hauptstadt. Berühmt ist auch das Bobino in der Rue de la Gaîté, das 1873 gegründet wurde und auf dessen Bühne von den 30er- bis zu den 70er-Jahren alle Chansonstars auftraten, die das französische Showbusiness hervorgebracht hat. Heute kannst du dort Musicals oder Comedy sehen. Der berühmte Musentempel wurde 2010 wiedereröffnet und hat nun 800 Sitzplätze.