Pariser Philharmonie
Philharmonie de Paris
Die Philharmonie de Paris (Pariser Philharmonie) beherbergt den größten Pariser Konzertsaal für klassische Musik.
Ihre Eröffnung fand am 14. Januar 2015 statt.
Sie bildet einen Bestandteil der Cité de la musique (Stadt der Musik) des Parc de la Villette. Gemeint ist damit ein Ensemble an musikalischen Einrichtungen.
Zu finden ist die Pariser Philharmonie im 19. Stadtbezirk von Paris im Viertel La Villette im Nordostteil der Metropole am Autobahnring.
Die genaue Adresse lautet Cité de la musique – Philharmonie de Paris, 221, avenue Jean Jaurès.
Die Philharmonie liegt nicht weit von der Arbeiterstadt Pantin entfernt.
Die Pariser Philharmonie bildet den Hauptsitz des Orchestre de Paris und des Ensemble Intercontemporain für zeitgenössische Musik mit seinen Solisten.
Sie stellt das musikalische Herz der Stadt dar.
Wie lässt sich die Pariser Philharmonie erreichen?
Erreichbar ist die Philharmonie de Paris mit der Métro-Linie 5 über die Station Porte de Pantin, per Bus oder Straßenbahn oder mit dem Taxi.
Wer über ein eigenes Auto verfügt, findet zwei Parkplätze mit einem unmittelbaren Zugang durch die Zufahrtsstraßen.
Architektur des Musikgebäudes
Für den Entwurf der Philharmonie de Paris zeichnet der Architekt Jean Nouvel verantwortlich.
Das Gebäude erreicht eine Höhe von 52 Metern.
Zu seinen markanten Merkmalen zählt die Außenhaut, an der 340.000 Aluminiumvögel angebracht sind.
Die Form der Vögel variiert sieben Mal. Durch diese sieben Formen entsteht wiederum ein einheitliches Element. An den Einzelformen kommen vier unterschiedliche Grautöne vor.
Der große Konzertsaal
Der große Konzertsaal der Pariser Philharmonie trägt die Bezeichnung „Grande Salle Pierre Boulez“. In ihm sind 2400 Sitzplätze untergebracht.
Im Zentrum des Saals befindet sich die Bühne. Der Abstand zwischen den Zuschauern und dem Dirigenten beträgt 32 Meter, was bei der Saalkapazität sehr niedrig ist.
Eine Besonderheit besteht darin, dass sogar bei denjenigen Zuhörern, die am weitesten entfernt sitzen, der Abstand zum Dirigenten nur bei 32 Metern liegt.
Für die Akustik des großen Konzertsaals waren der japanischen Akustiker Yasuhisa Toyota und Harold Marshall verantwortlich. Sie erzeugt einen Widerhall von 2 bis 2,3 Sekunden.
Im Konzertsaal befindet sich ferner eine neue Orgel, die 2016 durch das Unternehmen Rieger entstand.
Weitere Räume der Pariser Philharmonie sind rund 15 Proberäume, ein Studio für Aufnahmen, ein Konferenzsaal sowie eine Ausstellungsfläche, die 800 Quadratmeter erreicht.
Ausgestattet wurde der große Konzertsaal wie eine Bienenwabe. So befinden sich an den Wänden unterschiedliche Etagen für das Publikum.
Ein großer Teil der Sitzplätze kann innerhalb der Wände verschwinden, sodass sich der Saal verändern und die Bühne vergrößern lässt.
Aussichtspunkt auf dem Dach
Spaziergänger können auf das Dach der Philharmonie de Paris gelangen.
Vom Dachgarten aus gibt es einen ausgezeichneten Ausblick über die Stadt des Lichts und einige ihrer bekannten Sehenswürdigkeiten.
Dazu gehören der berühmte Eiffelturm, die Basilika Sacré-Cœur de Montmartre sowie die weitere Umgebung.
Das Restaurant „Le Balcon“
Wer vor oder nach dem Konzert Hunger verspürt, kann im gleichen Gebäude das Restaurant „Le Balcon“ besuchen, um dort zu speisen.
Das Restaurant ist in der 6. Etage der Pariser Philharmonie untergebracht und mit einer Terrasse ausgestattet, die einen phantastischen Ausblick auf die französische Hauptstadt ermöglicht.
Dabei kann ein Blick auf den Turm von Montparnasse geworfen werden.
Die Küche des Restaurants präsentiert sich gehoben fein, die Bedienung gilt als sehr freundlich und die Speisen sind delikat.
Was wird in der Pariser Philharmonie gespielt?
Die Philharmonie de Paris gilt als ein Ort für wunderbare musikalische Kunst.
Ihr Programm erstreckt sich von klassischer Musik, Weltmusik, Jazz und Tanz bis hin zur Musikkunst der Gegenwart.
Bei Tage lässt sich zudem das Musikmuseum besuchen, das wechselnde Ausstellungen präsentiert.
Am Abend werden in den insgesamt drei Konzertsälen musikalische Werke gespielt.
Entstehungsgeschichte der Philharmonie de Paris
Das Bauprojekt der Philharmonie de Paris geht auf die Amtszeit des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac (1932–2019) zurück und begann im Jahr 2006.
Der Mann, der den Bau jedoch entscheidend vorantrieb, war Pierre Boulez (1925–2016), seines Zeichens Dirigent, Musiktheoretiker und Komponist.
2006 wurden die Pläne für die Einrichtung der Philharmonie von dem französischen Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres bekanntgegeben.
2007 folgte ein Wettbewerb zwischen mehreren Architekten, unter denen sich letztlich Jean Nouvel durchsetzte.
Zu Beginn des Projekts wurden die Kosten des Baus auf 200 Millionen Euro veranschlagt.
Bis zur Fertigstellung der Philharmonie explodierten die Baukosten jedoch auf etwa 380 Millionen Euro.
Die Verantwortung dafür wurde Jean Nouvel zugeschoben. Dieser wies die Vorwürfe jedoch entschieden zurück.
Verschiebung der Eröffnung
Ursprünglich sollte die Eröffnung der Philharmonie de Paris bereits 2012 stattfinden.
Am Ende dauerte es jedoch bis zum 14. Januar 2015, bis sie ihre Pforten öffnen konnte.
Am Tag der Einweihung war der damalige französische Staatspräsident François Hollande zugegen.
Schon vor der Eröffnungsfeier distanzierte sich Jean Nouvel in einem Zeitungsinterview klar und deutlich von dem aktuellen Bau und empfand die Eröffnung als zu früh.
Der Eröffnungsfeier blieb der Architekt fern.
Seine Streitigkeiten mit dem Bauherren zogen sich noch über mehrere Jahre und Gerichtsverfahren hin.
Aus künstlerischer Sicht spielte am Eröffnungstag der Philharmonie das Orchestre de Paris auf, das von dem Esten Parvo Järvi dirigiert wurde.
Anne Hidalgo, die Bürgermeisterin von Paris, forderte auch Konzerte aus Musikrichtungen wie Weltmusik, Rock und Rap, damit mehr Zuschauer die Philharmonie besuchten.
Mit der Konzerthalle sollte eine Verbindung zwischen dem elitären Paris und den angrenzenden Vorstädten geschaffen werden.
Aus diesem Grund bietet die Philharmonie de Paris Programme, die die verschiedenen musikalischen Stilrichtungen miteinander verbinden möchten, um ein neuartiges klassisches Musikformat in Frankreich einzuführen.
Das Musikmuseum
Im Musée de la Musique gibt es einige musikalische Kostbarkeiten zu begutachten.
Dazu gehören vor allem eine Violine von Antonio Stradivari, die Gitarre von Georges Brassens sowie das Piano von Frédéric Chopin.
Warum der Philharmonie de Paris einen Besuch abstatten?
Ein Besuch in der Pariser Philharmonie ist sehr zu empfehlen.
So gehört das beeindruckende Bauwerk zu den architektonischen Höhepunkten der französischen Hauptstadt.
Die Philharmonie ist zugleich der größte Konzertsaal von Paris, in dem klassische Musik zelebriert wird.
Aber auch die Akustik kann sich hören lassen. So klingen die Töne der Instrumente prachtvoll durch den opulenten Konzertsaal.
Mühelos nimmt die Philharmonie de Paris es akustisch mit anderen qualitativ hochwertigen europäischen Konzerthallen wie dem Amsterdam Concertgebouw oder dem Wiener Musikvereinssaal auf.
Besuchen lässt sich die Philharmonie de Paris zu zweit, mit Freunden oder mit der ganzen Familie.
Auf den Live-Konzerten können verschiedene Musikrichtungen genossen werden.
Sehenswert sind auch das Amphitheater und das Panorama-Restaurant.
Bei Kursen am Nachmittag erhält der Besucher die Gelegenheit, selbst zum Musiker zu werden.
Die Pariser Philharmonie bietet zudem Shows und Workshops für Kinder und eignet sich gut für Aktivitäten mit der Familie am Wochenende.
Ebenso finden Filmvorführungen mit musikalischem Hintergrund statt.
Außerdem lässt sich das Gebäude für ein Mittagessen oder Spaziergänge durch die Umgebung nutzen.
Das Programm der Philharmonie de Paris ist nicht nur künstlerisch originell, sondern auch kulturell wertvoll und lehrreich.
Musikliebhaber kommen dort also voll und ganz auf ihre Kosten.
Philharmonie de Paris
221 Avenue Jean Jaurès
75019 Paris
Frankreich