Karneval in Paris
Carnaval de Paris
Karneval in Paris 2024
bisPariser Karneval
Obwohl der Karneval in Paris nicht die gleiche Bedeutung hat wie in den Karnevalshochburgen in Deutschland, kann er auf eine lange Tradition zurückblicken.
Seit den 90er-Jahren wird er wieder regelmäßig gefeiert.
Karnevalstradition in Paris
In Deutschland genießen Karneval und Fasching einen besonderen Stellenwert. In Frankreich ist diese Tradition nicht ganz so ausgeprägt, obwohl es auch dort typische Karnevalsorte wie zum Beispiel Dünkirchen gibt.
Mit diesen Stätten kann sich der Karneval in Paris nicht messen, dennoch wird er seit 1997 wieder regelmäßig in der französischen Hauptstadt durchgeführt.
Wer sich also in der Karnevalszeit in Paris aufhält, kann den dortigen Umzügen ruhig einen Besuch abstatten.
Grundsätzlich geht es jedoch beim närrischen Treiben in der französischen Metropole etwas ruhiger zu.
Den Höhepunkt der Feiern bildet im Unterschied zu Deutschland nicht der Rosenmontag, sondern der fette Dienstag (Mardi Gras). Er stellt den letzten Tag vor Beginn der Fastenzeit dar.
Dann feiern auch die Franzosen ausgelassen mit Faschingsspezialitäten wie dünnen Krapfen (bugnes) und Crêpes. So darf am fetten Dienstag noch einmal ausgiebig vor der Fastenzeit geschlemmt werden.
Fest der Kinder
In Paris feiern vor allem die Kinder Karneval und Fasching. Sie gehen verkleidet zur Schule. Gearbeitet wird am Mardi Gras ohnehin nur wenig.
Natürlich werden auch ein paar Umzüge in der Stadt veranstaltet. Ein französischer Brauch ist das Verbrennen einer Figur, die „Monsieur Carnaval“ genannt wird.
Die Figur ähnelt einer Vogelscheuche und wird von Kindern kreiert. Sie steht symbolisch für den Winter sowie dessen Kälte und Dunkelheit.
Mit dem Verbrennen der Figur wird das Zeichen zum Beginn des Frühlings gegeben.
Aber auch manche erwachsene Pariser oder Studenten verkleiden sich gern. Letztlich richtet sich dies nach den jeweiligen Veranstaltungen, die in Geschäften und Universitäten abgehalten werden.
Geschichte von Karneval und Fasching in Paris
Der Karneval in Paris kann auf eine lange Tradition zurückblicken, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht, wo er insbesondere von den Arbeiterschichten ausgelebt wurde.
So spielten die Arbeiter die bedeutendste Rolle im Pariser Karneval. Weniger bekannt ist, dass der Karneval auch ein traditionelles Fest der Polizei von Paris war.
In früheren Zeiten beschränkte sich der Pariser Karneval nicht nur auf einen einzigen Tag, sondern wurde mehrere Tage lang zelebriert, wobei schon damals der Mardi Gras den Höhepunkt der bunten Feiern bildete.
Während der Regentschaft von Kaiser Napoleon I. (1769–1821) erlebte der Karneval in Frankreich jedoch eine Unterbrechung. So ließ Bonaparte das närrische Treiben sogar verbieten, weil er dadurch Unruhen und Revolten befürchtete.
Im 19. Jahrhundert öffnete sich der Pariser Karneval breiteren Schichten, sodass auch Händler, Studenten, Wäscher und Metzger an den Feiern aktiv teilnahmen. Akteure aus der ganzen Welt beteiligten sich an den Karnevalsumzügen mit ihren verschiedenen Traditionen und Organisationen.
Bis ins frühe 20. Jahrhundert wurde der Karneval in Paris mehrere Tage lang gefeiert.
Nach dem zweiten Weltkrieg ebbte die Begeisterung der Pariser für die Karnevals- und Faschingsaktivitäten jedoch deutlich ab, sodass eine lange Pause, die von 1952 bis 1997 andauerte, eintrat und kein Karneval in der französischen Hauptstadt offiziell mehr gefeiert wurde.
Freunde des Karnevals mussten in andere Städte oder sogar ins Ausland reisen, um das Faschingsspektakel zu erleben.
Neustart für den Carnaval de Paris
1997 unternahmen einige Karnevalsvereine den Versuch, Karneval und Fasching in Paris wiederzubeleben. So finden seither wieder regelmäßig einige bunte Umzüge in der Metropole statt.
An den Umzügen nehmen u. a. kostümierte Musikkapellen, Trommler aus Südamerika, riesige Marionetten, Tanzgruppen und Fanfarenzüge teil.
Der bunte und lautstarke Karnevalsumzug startet vor dem Rathaus des 20. Arrondissements. Meist verläuft der Umzug von der Place Gambetta und Avenue Gambetta über den Boulevard de Ménilmontant und Boulevard de Belleville bis zur Rue du Faubourg-du-Temple.
Der Umzug endet am späten Nachmittag am Place de la République. Danach geht es bis zum Abend mit Animationen weiter.
Karneval der Tropen
Wer auch gerne außerhalb der Karnevalszeit in Paris Karneval feiern möchte, ist beim Karneval der Tropen (Carnaval Tropical) genau an der richtigen Adresse.
Diese Veranstaltung, die im Zeichen der Tropen steht, findet jedes Jahr in der französischen Hauptstadt im Frühsommer statt.
Meist zieht der bunte Umzug vom Place de la Bastille über den Boulevard Henri IV zum Hôtel de Ville, dem Rathaus von Paris, an der Seine entlang. Danach bewegt sich der exotische Zug wieder zurück zur Bastille.
Durchschnittlich mehr als 200.000 Besucher verfolgen jährlich den Karnevalszug, der ungefähr 2.500 Teilnehmer umfasst.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Tanz- und Musikgruppen aus tropischen Gefilden wie den französischen Übersee-Départements, den Antillen, sowie Kolumbien oder Brasilien.
Gespielt werden traditionelle Trommelmusik sowie karibische und afrikanische Rhythmen, während Tänzer und Musiker das Publikum begeistern.
Der Carnaval Tropical zählt mittlerweile im Sommer zu den größten Highlights der Pariser Straßenfeste.
Karneval außerhalb von Paris
Wem der Karneval in Paris nicht bunt genug ist, der kann auch einen Abstecher in andere Regionen Frankreichs unternehmen. Sowohl in Nord- als auch in Südfrankreich gibt es einige Hochburgen für das närrische Treiben.
Karneval in Nizza
In der südostfranzösischen Küstenstadt Nizza an der Côte d'Azur findet der Karneval bereits seit 1294 statt.
Zu jener Zeit wurde das Programm dort von Maskenbällen, Kostümfesten und Volkstänzen geprägt. Außerdem durften sich die Bürger über jedermann lustig machen.
In der heutigen Zeit werden beim Karneval in Nizza allerdings keine Volksfeste in Masken mehr durchgeführt. Vielmehr handelt es sich um eine Megashow, die Paraden, Blumenkorsos und Umzüge umfasst, die der Zuschauer von der Tribüne aus verfolgt.
Karneval in Dunkerque
Eine der größten Karnevalshochburgen im Norden von Frankreich stellt die Stadt Dünkirchen (Dunkerque) dar.
Seit 1988 wird dort jährlich wieder ein imposantes Spektakel vorgenommen und die Innenstadt ist voll von Menschen. In zahlreichen Umzügen tummeln sich die Karnevalisten durch die Hafenstadt am Ärmelkanal.
Von Bürgermeister und Stadträten werden vom Rathaus aus Heringe in die Menge geworfen, was an den Ursprung der Karnevalszeit in Dünkirchen erinnern soll, als der Ort noch ein Hafen für Kabeljau-Fischer war. Die maskierten Einwohner der Stadt tragen Schirme an hohen Stöcken.
Karneval in Castres
Eine Besonderheit bietet der Karneval in der kleinen Stadt Castres in der Nähe von Toulouse. Dort erleben die Besucher ein Karnevalsgefühl wie in Venedig. So wird dort für ein ganzes Wochenende der Carnaval Vénitien zelebriert.
Castres ist daher auch als „Venedig des Tarn“ bekannt. Oft sind Karnevalisten aus Venedig mit von der Partie.
Karneval in Toulouse
Obwohl in Toulouse erst wieder seit 2011 offiziell Karneval gefeiert wird, gehört der Carnaval de Toulouse zu den größten Faschingsfesten in Frankreich.
Jedes Jahr ziehen rund 1500 kostümierte Karnevalisten an ca. 80.000 begeisterten Zuschauern vorbei.
Von den Karnevalswagen aus verteilen die Karnevalisten über zwei Tonnen Konfetti.
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