Kriminalität in Paris

Paris gehört zu den beliebtesten und meistbesuchten Großstädten Europas. Wie in anderen Metropolen gibt es allerdings auch dort Kriminalität.
Paris Kriminalität
Eine Polizistin in Paris ( © Ella_87 / Pixabay (CC0) )

Paris und das Verbrechen

Wer nach Paris reist, denkt an die einmaligen Sehenswürdigkeiten, die lebensfrohe Atmosphäre und die spannende Geschichte der französischen Hauptstadt.

In einigen Vierteln bestehen jedoch auch Schattenseiten in Form von Kriminalität.

Terrorgefahr in Paris?

Seit 2015 wurde Paris einige Male das Ziel von terroristischen Anschlägen.

In fataler Erinnerung bleiben vor allem der Angriff auf die Redaktion der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ am 7. Januar 2015 sowie die Terroranschläge vom 13. November des gleichen Jahres an fünf unterschiedlichen Pariser Orten durch islamistische Terroristen.

Dabei kamen 130 Menschen ums Leben.

Amerikanische Medien stuften daraufhin einige Pariser Viertel sogar als „No-Go-Zonen“ ein. Diese Einschätzung stellte sich allerdings als stark übertrieben heraus.

So sind Terroranschläge in Paris keineswegs an der Tagesordnung und das Leben in der Stadt läuft weitgehend normal ab.

Darüber hinaus wurden die Sicherheitsvorkehrungen durch die französischen Behörden deutlich verstärkt.

Dazu gehören u. a. Personen- und Gepäckkontrollen an den Flughäfen, Bahnhöfen und Métrostationen.

Mitunter finden auch Taschenkontrollen an den Eingängen zu Einkaufszentren oder Museen statt.

An einigen Bahnhöfen kann kein Gepäck mehr aufbewahrt werden.

Deutlich häufiger als Terrorismus tritt in Paris Kleinkriminalität – zum Beispiel in Form von Taschendiebstählen – auf.

Grundsätzlich gefährlich ist es in der französische Metropole nicht, dennoch gibt es einige Stadtgebiete, die besser gemieden werden sollten, weil in ihnen eine hohe Kriminalität herrscht.

Vorsicht vor Taschendieben!

Zu den größten Kriminalitätsproblemen der französischen Hauptstadt gehören Taschendiebstähle.

Gleiches gilt für Trickbetrügereien.

Durch aufmerksames Verhalten und das konsequente Beachten einiger Sicherheitsregeln lässt sich das Risiko, Opfer eines Taschendiebs zu werden, aber verringern.

Die größte Gefahr von Taschendiebstählen besteht an Orten, an denen sich viele Menschen bewegen, wie beispielsweise in der Métro, wenn beim Einsteigen in die U-Bahn gedrängelt wird.

Manchmal rufen die Diebe auch selbst dieses Gedränge hervor, um leichter an ihre Opfer zu kommen.

An Stellen mit vielen Menschen ist also prinzipiell Vorsicht angebracht.

Achtung vor Ablenkungsmanövern

Pariser Taschendiebe führen auch gerne Ablenkungsmanöver durch, um an ihre Beute zu gelangen.

Zum Beispiel tragen sie einen Stadtplan bei sich und fragen ihr potentielles Opfer zum Schein nach dem Weg. Mit dem Stadtplan verbirgt der Taschendieb dann seinen Griff an die Brieftasche.

Bewährte Tricks sind außerdem das vermeintlich versehentliche Schmutzigmachen von Kleidungsstücken, die der Täter zerknirscht wieder säubern möchte, oder das Anstecken einer Blume.

Häufig verwickeln die Diebe ihre Opfer in Gespräche, um sie abzulenken. Dabei werden gefälschte Infoblätter verteilt oder angebliche Sammlungen für Bedürftige abgehalten.

In solchen Fällen empfiehlt es sich, sofort klar ablehnend zu reagieren und weiterzugehen.

Vorsichtsmaßnahmen

Um nicht Opfer eines Taschen- oder Trickdiebstahls zu werden, sind einige Vorsichtsmaßregeln zu beachten.

So ist es ratsam, nicht zu viel Bargeld, Kreditkarten oder Schecks bei sich zu haben.

Außerdem sollte das Besitztum nicht offen gezeigt werden, sodass teure Geräte wie Smartphones und Kameras besser dezent aufzubewahren sind.

Ist man zu zweit in der Stadt unterwegs, empfiehlt es sich, Geld und Karten untereinander aufzuteilen. Kommt es tatsächlich zu einem Diebstahl, geht so nicht die gesamte Menge verloren.

Grundsätzlich sind Brieftaschen, Ausweispapiere und Handys in den Innentaschen aufzubewahren, nicht aber in der Gesäßtasche, weil sie die Diebe dort am leichtesten stehlen können.

Auf die Innentasche der Hose kann stets zur Sicherheit eine Hand gelegt werden.

Außerdem ist es ratsam, Taschen während eines Gedränges unter dem Arm zu sichern. Manche Diebe verwenden aber auch Messer, mit denen sie unbemerkt die Taschen aufschneiden.

Betrügerische Rikscha-Fahrer

Zum Stadtbild von Paris gehören auch Rikscha-Fahrer. Sie stehen an den unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und bieten sorglosen Touristen ihre Dienste an. In vielen Fällen handelt es sich dabei jedoch um Abzocke.

Während auf einer Liste die Preise zu einer bestimmten Sehenswürdigkeit vermerkt sind, verschweigen die Fahrer jedoch, dass dieser Preis nur für eine Person gilt und nicht die ganze Fahrt beinhaltet, was später zu einem bösen Erwachen führt.

Daher ist Vorsicht bei einigen Rikscha-Fahrern angebracht.

Kleinkriminelle Trickbetrüger

Ein weiteres Problem sind aggressiv auftretende Verkäufer von Armbändchen.

Sie treten an bestimmten beliebten Tourismuszielen wie beispielsweise vor der Basilika Sacré-Cœur de Montmartre auf.

Ihre bevorzugten Opfer sind meist weibliche Reisende, denen sie unaufgefordert ein Armbändchen um die Hand legen. Nur durch Aufschneiden lassen sich diese Bändchen wieder entfernen.

Der Trickbetrüger besteht natürlich darauf, dass er Geld für das Armbändchen erhält.

Um nicht in eine solche Situation zu kommen, wird empfohlen, deutlich zu zeigen, dass keinerlei Interesse an einem Kauf besteht. Auf falsche Höflichkeit sollte verzichtet werden. Am besten ist es, sofort weiterzugehen.

Problematische Stadtviertel in Paris

Auch in Paris gibt es einige Stadtviertel, die ein Tourist lieber nicht besuchen sollte. Diese befinden sich vor allem auf der Nordseite der Hauptstadt.

Dazu gehören sämtliche Viertel zwischen der Stadtgrenze im Norden und dem Flughafen Charles de Gaulle.

Gemeint sind die drei Départements Seine-Saint-Denis, Hauts-de-Seine und Val-de-Marne. In Saint-Denis besteht sogar eine der höchsten Kriminalitätsraten in ganz Frankreich.

Innerhalb der Pariser Gemeinden im Norden gibt es Viertel mit hohen sozialen Problemen. Sie werden von den Franzosen Banlieues genannt, was übersetzt „Bannmeilen“ bedeutet.

Von dort aus gingen im Jahr 2005 die berüchtigten Unruhen aus.

Vor allem in den Abendstunden gibt es in den hauptsächlich von nordafrikanischen Einwanderern bevölkerten Vierteln große Probleme.

Abgeraten wird außerdem von einem Besuch der Pariser Viertel Château d'Eau, Château Rouge, Portes de la Chapelle und Barbès-Rochechouart rund um die entsprechenden Métrostationen.

Obwohl die Viertel sehr populär sind, tummeln sich dort in den Abendstunden oft zwielichtige Gestalten, mit denen ein Kontakt besser vermieden werden sollte.

Besonders Frauen wird geraten, am Abend dort nicht ohne Begleitung unterwegs zu sein.

Prostitution im Bois de Boulogne

Zwei Gesichter zeigt der Bois de Boulogne.

Am Tage gehört er zu den schönsten Parks von Paris und lädt Kinder zum Karussellfahren im Freizeitpark Jardin d'Acclimatation ein. Außerdem gibt es eine hübsche Pferderennbahn.

Bei Nacht präsentiert sich der Bois de Boulogne jedoch von einer anderen Seite. Dann wird er von Prostituierten und ihren Freiern beherrscht.

Nicht selten vollzieht sich der Geschlechtsverkehr in den späten Abendstunden in den Büschen, wobei auf Spaziergänger wenig Rücksicht genommen wird.

Daher gilt es als empfehlenswert, den Park im Dunkeln zu meiden.

Weitere Pariser Gebiete, die nicht sehr einladend sind

Zu später Stunde sollten Parisbesucher auch nicht an den drei Métrostationen Anvers, Pigalle und Blanche unterwegs sein, die über den Boulevard Rochechouart miteinander verbunden werden.

Oftmals sind dort dubiose Gesellen oder betrunkene Jugendliche unterwegs und es wird häufig mit Drogen gehandelt. Am Abend empfiehlt es sich daher, auf dem Bürgersteig dicht neben den Geschäften zu bleiben.

Aufpassen sollte der Besucher außerdem in der Nähe der Bahnhöfe Gare du Nord und Gare de l'Est. In den dortigen Vierteln herrscht verhältnismäßige Armut, sodass auf Wertsachen gut Acht zu geben ist.

Notrufe

Falls doch einmal etwas passiert, kann über die europäische kostenfreie Telefonnummer 112 ein Notruf abgesendet werden.

Die örtlichen Pariser Nummern für die Polizei sind 17, 18 für die Feuerwehr und 15 für den Notarzt.

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