Französische Nationalbibliothek

Bibliothèque Nationale de France (BNF)

Französische Nationalbibliothek Paris
Die altehrwürdige Bibliothek Richelieu in der Rue Vivienne ( Kiev.Victor / Shutterstock.com )

Die Bibliothèque Nationale de France (BNF), die französische Nationalbibliothek, ist ein moderner Buchtempel und ein Prestigeprojekt des französischen Staatspräsidenten François Mitterrand. Sie ist eine der weltweit bedeutendsten Bibliotheken.

Die Französische Nationalbibliothek kümmert sich nicht nur um französische Werke, sondern deckt auch durch fremdsprachige Literatur breite Themengebiete ab. Die BNF unterhält in Paris vier Standorte: Die moderne Bibliothek François-Mitterrand wurde 1996 am Quai François-Mauriac eröffnet, der junge Architekt für seinen Bau preisgekrönt; der alte Gebäudekomplex der Bibliothek Richelieu befindet sich in der Rue Vivienne; die Bibliothèque de l'Arsenal steht in der Rue de Sully, die Bibliothèque-Musée de l'Opéra am Opernplatz. Zu allen Bibliotheksteilen führen unter anderem mehrere Metrostationen.

Rasant wachsende BNF-Bestände

Die Ursprünge der Bibliothèque Nationale de France liegen im Jahr 1368, als eine Sammlung mittelalterlicher Handschriften und die Privatsammlung des französischen Königs Ludwig V. mit insgesamt gut 900 Werken im Louvre gegründet wurden.

Derzeit werden die Bestände auf etwa 30 Millionen Werke aller Art geschätzt, davon allein 14 Millionen Bücher und Druckschriften. Etwa 150.000 neue Werke kommen pro Jahr dazu. Darunter sind jeweils zwei Pflichtexemplare von den Verlegern eines Werkes, ein weiteres von der Druckerei.

Die digitale Bibliothek Gallica und .fr-Domains

Im Übrigen erhält die BNF viele Schenkungen, teils aus Erbschaften, teils bereits zu Lebzeiten der Besitzer, und sie kauft natürlich auch selbst ein. Es werden inzwischen ebenso digitale Pflichtexemplare abgerufen, auch werden die Inhalte der zahlreichen .fr-Domains gespeichert.

In der digitalen Bibliothek Gallica sind rund zweieinhalb Millionen Werke erfasst. Seltene Handschriften und Bücher sind in einer speziellen Abteilung untergebracht, darunter wertvolle Erotikwerke in einer Unterabteilung, der sogenannten Enfer (auf Deutsch: Hölle).

Vielseitige Kooperationen, u. a. mit Google

Nicht alle Bücher verbleiben in der französischen Nationalbibliothek Haus, etliche wandern in andere Bibliotheken. Forscher und Buchliebhaber können sich anhand des Generalkatalogs, des Handschriftenkatalogs und eines Katalogs mit digitalen Inhalten, beispielsweise Zeitschriften, zurechtfinden. Auch ältere Kataloge sind erhältlich.

Natürlich lassen sich die Kataloge digital einsehen, wie überhaupt auf die Digitalisierung der Werke Wert gelegt wird. Im Herbst 2009 wurden Verhandlungen zu einem Übereinkommen mit dem Suchmaschinendienst Google auf den Weg gebracht, der Werke schneller digitalisieren kann - ein am Ende lohnender finanzieller Aspekt für die BNF, die sich lange dagegen wehrte.

Hausführungen und Veranstaltungen

Hausführungen und zahllose Veranstaltungen aller Art sorgen dafür, dass die Öffentlichkeit sich über die Bibliothèque Nationale de France, ihre Räumlichkeiten, die Arbeit und die Bestände informieren kann.

Reiseinfos
Adresse

Bibliothèque Nationale de France (BNF)
Quai François Mauriac
75706 Paris
Frankreich

48.833683, 2.375777

Webseite

www.bnf.fr

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