Autofahren in Paris

Eine Reise nach Paris lässt sich auch mit dem Auto durchführen. Im Stadtverkehr gibt es allerdings einige Dinge zu beachten ...
Paris Autofahren
Der Arc de Triomphe ist eine der wichtigsten Verkehrsachsen in Paris ( © travelwitness - Fotolia.com )

Mit dem Auto in Paris

Nach wie vor ist das Auto das beliebteste Transportmittel auf Reisen.

Wer der französischen Hauptstadt Paris einen Besuch abstatten möchte, kann dies ebenfalls mit dem eigenen Auto oder einem Mietwagen tun.

Um unnötigen Stress zu vermeiden und möglichst bequem ans Ziel zu kommen, ist es ratsam, die Autoreise gut zu planen und zu organisieren.

Viele Wege führen nach Paris

Wie lange die Fahrt nach Paris dauert, hängt davon ab, von wo aus die Anreise erfolgt.

Findet die Autofahrt von Norden aus statt, erfolgt die Anfahrt normalerweise über das belgische Lüttich.

In Frankreich angekommen führen die Autobahnen A1 und A2 in Richtung Paris.

Auch aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet kommend findet die Anreise über Lüttich statt.

Die östliche Strecke führt über Trier und Luxemburg.

In Frankreich geht es anschließend auf der A4 über Metz weiter.

Erfolgt die Reise aus Süddeutschland, kann die Route über Saarbrücken oder Straßburg befahren werden.

Auf der A4 geht es dann in Richtung Paris über Metz und Reims weiter.

Achtung, Autobahngebühr!

Auf sämtlichen französischen Autobahnen müssen die Fahrer eine Maut entrichten.

Das Ticket wird beim Auffahren ausgestellt.

Wie hoch die Gebühr ausfällt, hängt von der Klasse des Automobils sowie der Länge der Strecke ab.

Grob geschätzt sind von Pkw-Fahrern je Kilometer rund 8 Cent zu zahlen.

Zu bedenken ist außerdem, dass das Tanken in Frankreich ein wenig teurer ausfällt als in Deutschland. Daher wird empfohlen, bereits in Deutschland oder einem Durchreiseland wie Luxemburg nochmals aufzutanken.

Auch an den französischen Supermarktketten gilt das Tanken als preiswerter.

Die Pariser Stadtautobahn

Wird Paris mit dem Auto erreicht, geht es weiter auf die Stadtautobahn (Boulevard Périphérique). Sie bringt es auf eine Länge von 35 Kilometern und verfügt über acht Fahrstreifen.

Pro Tag sind schätzungsweise 1 bis 2 Millionen Fahrzeuge auf der Stadtautobahn unterwegs, womit sie eine der am häufigsten genutzten Autobahnen auf der Welt ist.

Weil der Boulevard Périphérique offiziell eine Kreisstraße und keine Autobahn ist, entfällt hier die lästige Mautgebühr.

In die Pariser Innenstadt führen insgesamt 30 Stadteinfahrten rund um die Schnellstraße hinein.

Weil die Stadtautobahn so stark frequentiert ist, sind Staus keine Seltenheit, was insbesondere die Stoßzeiten von 8.30 bis 10 Uhr sowie von 17 bis 19 Uhr betrifft.

Auch die Beschilderung weist ihre Tücken auf. Daher wird empfohlen, sich die Ausfahrten (Portes) schon vorher gut einzuprägen oder auf ein Navigationsgerät zurückzugreifen.

Bei manchen Ausflügen macht es Sinn, an bestimmten Parkplätzen zu parken und in einen RER-Zug oder die Metro umzusteigen.

Für die gesamte Strecke gilt ein Höchsttempo von 70 km/h. Häufig verläuft der Verkehr jedoch langsamer.

Bei stärkerer Umweltverschmutzung kann das Höchsttempo weiter nach unten reduziert werden.

Zu unterscheiden ist auf dem Boulevard Périphérique zwischen dem äußeren Ring (BP Extérieur) und dem inneren Ring (BP Intérieur).

Während auf dem Außenring gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird, geht es auf dem Innenring nach dem Uhrzeigersinn.

Möchte ein Autofahrer sich einfädeln, erhält er Vorfahrt. So müssen Autos, die sich auf der rechten Autobahnspur befinden, diesen Fahrzeugen Vorfahrt gewähren. Auf diese Weise soll einer Verlangsamung des Verkehrsflusses entgegengewirkt werden.

Es wird dazu geraten, sich nach dem Einordnen auf der Mittelspur zu halten.

Auto Paris
Autofahren auf der Avenue des Champs-Élysées ( © oka - Fotolia.com )

Mit dem Auto unterwegs in der Pariser Innenstadt

Der Verkehr in Paris gilt als berüchtigt und stellt den Autofahrer vor verschiedene Herausforderungen.

Dazu gehören zum Beispiel die zahlreichen Einbahnstraßen im Zentrum der Hauptstadt.

Als besonders chaotisch gilt die Rush Hour am Morgen und frühen Abend.

Grundsätzlich ist auf die Verkehrsregel „Rechts vor Links“ zu achten. Dabei bestehen keinerlei Unterschiede zwischen Seitengassen und großen Boulevards.

Beim Fahren im Kreisverkehr haben die Fahrzeuge in den Kreiseln Vorfahrt, wobei jedoch einige Ausnahmen zu beachten sind. Daher ist es sinnvoll, auf die Beschilderungen Acht zu geben.

Natürlich muss in Paris auch auf das Einhalten der Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern geachtet werden.

Vorsicht ist zudem an den roten Verkehrsachsen (Axe Rouge) geboten. Sie bedeuten, dass der Verkehr besonders ausgeprägt ist.

Außerdem darf dort weder angehalten noch geparkt werden, damit der Verkehrsfluss im Gang bleibt.

Parkplätze in Paris

Die Suche nach einem guten Parkplatz im Pariser Stadtzentrum stellt ebenfalls eine Herausforderung dar. So kann sie viel Zeit in Anspruch nehmen.

Wer in einem Hotel absteigt, sollte sich dort gleich einen Parkplatz buchen. Die meisten Hotels bieten auch eine Überwachung ihrer Parkplätze an.

In der Stadtmitte stehen einige kostenpflichtige Parkhäuser zur Verfügung, für die jedoch häufig tief in die Tasche gegriffen werden muss. Sie haben jedoch den Vorteil, dass sie sich bereits im Voraus durch verschiedene Anbieter wie parclick reservieren lassen.

Besonders begehrt sind Parkplätze am Straßenrand, die allerdings eine Rarität darstellen. Selbst wenn sich einmal eine Parklücke auftut, fällt sie oft derart eng aus, dass die Gefahr von Blechschaden besteht.

Oft kann nicht länger als sechs Stunden am Straßenrand geparkt werden.

Auf gar keinen Fall ist das Auto in einer Zone mit gelber Markierung zu parken. Dabei handelt es sich um Ladezonen oder Halteverbotsbereiche, sodass das Abschleppen des Autos droht.

Als Alternative gilt das Parken in der Nähe von Stationen der RER-Bahn oder Métro. Sie werden auch Park-and-Ride-Plätze genannt.

Das Parken dort kostet normalerweise nur die Hälfte von dem, was in einem Parkhaus anfällt.

Von der kostenlosen Variante, sein Auto in einem Pariser Vorort zu parken, wird jedoch abgeraten. So finden dort häufig Sachbeschädigungen wie aufgebrochene Autotüren und eingeschlagene Scheiben statt.

Grundsätzlich sollten keinerlei Wertgegenstände im Auto zurückgelassen werden.

Die Umweltplakette

Eine wichtige Rolle im Pariser Straßenverkehr spielt die Umweltplakette Crit'Air. So hat die französische Hauptstadt eine Umweltzone eingerichtet, die ihren Anfang bereits am Boulevard Périphérique nimmt und die komplette Innenstadt umfasst.

Nicht nur die Pariser müssen die Umweltplakette an ihrem Fahrzeug anbringen, sondern auch ausländische Touristen.

Betroffen von der Umweltplakette Crit'Air sind sämtliche motorisierten Straßenfahrzeuge, unabhängig davon, ob ihre Zulassung in Frankreich oder in einem anderen Land besteht.

Lediglich für Oldtimer und Baumaschinen gibt es Ausnahmen.

Die Pflicht für die Umweltplakette besteht in sämtlichen Stadtbezirken von Paris inklusive der Stadtautobahn.

Bei ansteigender Luftverschmutzung können die Behörden auch differenzierte Fahrverbote aussprechen.

Es gibt sechs unterschiedliche Plaketten, die von Typ und Kraftstoffen der Fahrzeuge abhängen.

Die Plakette kostet aktuell 3,11 Euro.

Weil die Lieferung manchmal bis zu 30 Tage dauert, empfiehlt es sich, die Umweltplakette rechtzeitig vor Reisebeginn zu ordern, was über die offizielle Internetseite von Crit'Air geschehen kann.

Die Plakette klebt von selbst am Auto. Wichtig ist, sie so anzubringen, dass sie sich von außen gut einsehen lässt, wie zum Beispiel rechts unten an der Windschutzscheibe.

Die Gültigkeit der Umweltplakette besteht, solange sie gelesen werden kann.

Ohne die Plakette drohen Bußgelder.

Was es sonst noch beim Autofahren in Paris zu beachten gibt

Auch die Art des Autofahrens in Paris will bedacht sein. So gilt es als richtig, vorsichtig, aber auch nicht zu verhalten zu fahren. Ansonsten besteht das Risiko, manchmal eine Ausfahrt zu verpassen.

Kleinere Kratzer oder Beulen am Wagen sind in Paris leider keine Seltenheit. Sie können vor allem beim Parken in enge Lücken am Straßenrand auftreten.

Wer Schäden am Auto vermeiden möchte, sollte lieber in einer Hotelgarage parken.

Generell darf in Frankreich nicht gegen die Fahrtrichtung geparkt werden.

An der Ampel kann der Autofahrer nicht bis zum Radfahrerbereich, sofern vorhanden, vorfahren.

Auch das Fahren in der Busspur ist verboten. Ansonsten drohen Bußgelder.

Fazit

Ob sich eine Fahrt mit dem Auto nach Paris lohnt, ist nicht so leicht zu beantworten.

Günstig kann eine Autoreise für Gruppenreisende oder Familien mit Kindern sein, um die Kosten für die Flugtickets oder die Bahnfahrkarten zu sparen.

Der Fahrer muss jedoch gut mit Stress umgehen können, da im Pariser Straßenverkehr häufig Probleme wie zum Beispiel bei der Suche nach einem Parkplatz auftauchen.

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