Die deutsch-französische Grenze

Die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich verläuft in einer Länge von 448 Kilometern vom Dorf Perl an der Mosel nach Südosten bis zu Vororten von Basel im Dreiländereck Schweiz-Frankreich-Deutschland. Die deutsch-französische Grenze hat eine wechselvolle Geschichte.
Grenze Deutschland Frankreich
Straßburg, an der deutsch-französischen Grenze ( © Atout France/Pierre Torset )

Grenzlandschaften und -kulturen

Im Norden zieht sich eine waldreiche Mittelgebirgslandschaft von Nordlothringen über das Saarland bis zum Pfälzer Wald hin. Die Gegend ist bis auf die Industriezentren um Metz und Saarbrücken überwiegend landwirtschaftlich geprägt.

In der Nähe von Karlsruhe erreicht die Grenze das Rheintal, das gleichzeitig eine der wichtigsten Verkehrsachsen Europas darstellt. Die hoch aufragenden Vogesen westlich und der Schwarzwald östlich des Rheins prägen landschaftlich diese Grenzregion.

Eine Besonderheit stellt der vulkanisch entstandene Kaiserstuhl dar, der mit seinen Weinbergen direkt am Rhein gelegen als wärmster Ort Deutschlands gilt.

Die enge kulturelle Verflechtung beider Länder zeigt sich besonders in den Regionen Baden und Elsass. Nicht nur sprachlich sind sich das Allemannische und das Elsässische sehr ähnlich, auch Architektur, Weinanbau und kulinarische Spezialitäten verbinden die beiden Landstriche.

Wechselvolle Geschichte der Grenze Deutschland-Frankreich

Schon im karolingischen Reich um das Jahr 800 bestand eine Sprachgrenze im heutigen deutsch-französischen Grenzbereich. Spätere Jahrhunderte waren durch die Ausbildung nationalistischer Ideen geprägt.

Auf Seiten Frankreichs wurde die Wichtigkeit der durch den Rhein bestimmten natürlichen Grenze propagiert. Deutschland hingegen pochte auf die Bedeutung der sprachlichen Grenze, die weiter westlich verlief. In der Folge wurde in zahlreichen militärischen Konflikten die Grenzziehung immer wieder in Frage gestellt.

Seit den Zeiten Ludwigs XIV. wechselten die Regionen Lothringen und Elsass vier bis fünfmal unfreiwillig die Nationalität. Dazu kommt noch eine Woche im Jahre 1918, in der sich das Gebiet unabhängig erklärt hatte.

Die deutsch-französische Grenze war über lange Jahrhunderte Schauplatz nationalistischer und kriegerischer Auseinandersetzungen. Heute ist sie ein zentraler Raum zur Entfaltung wirtschaftlicher und kultureller Möglichkeiten im zusammenwachsenden Europa und damit eine Bereicherung für den gesamten Kontinent.

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