Saint-Victor – 17. Pariser Quartier
1113 wurde hier ein Kloster gegründet, in dem bald die Augustiner-Chorherren vom Heiligen Victor wohnten. Saint-Victor entwickelte sich unter seinem Leiter Wilhelm von Champeaux zu einem bedeutenden intellektuellen Zentrum, das in ganz Europa wirkte.
Hierher kamen Studenten, um Naturwissenschaften, Logik und andere Richtungen zu lernen: Die sieben freien Künste befassten sich beispielsweise mit Astronomie, Musik und Rhetorik, waren also sehr vielseitig.
Damals und heute
Damals reichte Paris noch nicht bis hierher, es entstand rund um das Kloster ein gleichnamiger Vorort namens Saint-Victor.
Die heutige Université Pierre et Marie Curie steht auf dem Gelände des ehemaligen Klosters, das 1811 abgerissen wurde. Seine ausgedehnten Gärten sind weiter südöstlich unter dem bis an die Seine reichenden Bau der Universität Denis Diderot verschwunden.
Gärten und Amphitheater
Sehenswert sind zudem einige andere Teile des Quartiers, so unbedingt der italienisch angehauchte Square Capitan aus dem Jahre 1916. Hier befand sich einst das Wasserreservoir des Klosters. Alternativ erholst du dich unter den Magnolienbäumen im Square Paul Langevin, der direkt an die Polytechnische Hochschule grenzt.
Schließlich gibt es noch bedeutsames Historisches aus der Römerzeit: Die Arènes de Lutèce mit ihren Löwenkäfigen sind der älteste erhaltene Teil des frühen Paris, sie dienten vom 1. bis 3. Jahrhundert als Amphitheater und stehen heute unter Denkmalschutz.