Schlacht um Alésia (52 v. Chr.)

Jeder Leser eines Asterix-Comics weiß es: Niemals einen Gallier auf Alésia ansprechen, sonst reagiert er allergisch. Doch warum? Was machte die Schlacht um Alésia zu einem so bedeutenden Ereignis, das auch kommende Generationen beeinflussen sollte?
Schlacht Alésia
Vercingetorix legt seine Waffen Caesar zu Füßen (Lionel Royer, 1899) ( Public Domain (CC0) )

Die Eroberung Galliens

Gaius Julius Caesars De bello gallico verdanken wir ein umfangreiches Wissen über die Eroberung Galliens seit 58 v. Chr. Ihm zufolge konnte das römische Heer in wenigen Jahren einen Großteil des gallischen Territoriums unter seine Kontrolle bringen. Erst als es den Galliern gelang, sich unter Vercingetorix zu vereinen und ein größeres Heer zu bilden, wurden die Römer ernsthaft als Besatzungsmacht bedroht. Somit haben wir eine wichtige Voraussetzung dafür, dass ein historisches Ereignis in Erinnerung bleibt: zwei charismatische Führer, zwei Anführer von Streitmächten, die, je nach Anschauung, Freiheitskämpfer und Besatzer beziehungsweise Barbaren und rechtmäßige Eroberer waren.

Die Schlacht um Alésia

Das Kriegsglück liegt im Laufe des Jahres 52 v. Chr. mal auf der einen, mal auf der anderen Seite. Das Schicksal Galliens wird sich letztendlich in Alésia entscheiden. Vercingetorix verschanzt sich mit seinen Truppen in der Stadt, die Römer belagern das Heer und bauen Belagerungsanlagen. Was nach einem einfachen Aushungern aussieht, wird erschwert durch die Tatsache, dass ein Teil des gallischen Heeres außerhalb weilt, um eine weitere gallische Armee aufzustellen und den Römern in den Rücken zu fallen. Die Fronten am Tag der Schlacht liegen also so: Einerseits sind die Gallier belagert, andererseits haben die Römer auf zwei Seiten zu kämpfen. Und genau in dieser Situation zeigen sich die Qualitäten Caesars als Stratege und Soldatenführer: Er schafft es, sowohl die Ausbruchsversuche der Belagerten abzuwehren, als auch die Angriffe der übrigen Gallier abzumildern. Am Ende der Schlacht ist das gallische Heer aufgelöst und auf der Flucht, Vercingetorix wird sich ergeben und nach Rom ausgeliefert. Gallien ist endgültig besiegt.

Die Folgen der Schlacht

Jetzt wird klarer, warum die älteren Gallier in den Asterix-Bänden beim Thema Alésia abblocken. Denn eine heldenhafte Niederlage ("Wir haben bis zum letzten Mann gekämpft") wäre ja ein Grund, stolz davon zu erzählen. Doch der Ausgang der Schlacht war offen! Die Truppen waren nach Einschätzung seriöser Wissenschaftler (Caesar übertreibt maßlos, wenn er seinen Gegnern eine Armee von mehreren hunderttausend Mann andichtet) in etwa gleich stark, und die Gallier hatten neben dem "Heimvorteil" auch eine strategisch günstigere Position.

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