Bernard Arnault – der reichste Mann Frankreichs und Europas

Der am 5. März 1949 geborene Bernard Arnault ist nicht nur der reichste Mann Frankreichs, sondern auch der reichste Mann Europas und der viertreichste Mann der Welt. Arnault ist Vorstandsvorsitzender des französischen Luxusgüter-Konzerns LVMH.
Bernard Arnault
Bernard Arnault im Jahr 2017 ( © École polytechnique - J.Barande (CC BY-SA 2.0) )

Ein erfolgreicher Geschäftsmann

Der Sohn eines Immobilienhändlers studierte Ingenieurwissenschaften und übernahm das Unternehmen seines Vaters, das er bis zum Jahr 1984 leitete. Seitdem tritt Bernard Arnault in Frankreich vor allem als Unternehmer auf, der zunächst damit begann, angeschlagene Unternehmen aufzukaufen, zu sanieren und wieder zu verkaufen. So erwarb Bernard Arnault zum Beispiel den Textilkonzern Boussac/Saint-Frères, zu dem auch das Modelabel Christian Dior gehört, um das Unternehmen nach der Sanierung erfolgreich zu verkaufen.

Nachdem Bernard Arnault anschließend dem Modedesigner Christian Lacroix zu seinem weltweiten Aufstieg in der Modewelt verholfen hatte, engagierte sich der französische Unternehmer zunehmend in der Holding-Gesellschaft LVMH, einem Zusammenschluss der Luxusmarken Louis Vuitton und Moët Hennessy. Im Jahr 1989 wurde Bernard Arnault gegen den Willen der Gründerfamilien Präsident des Luxuskonzerns, den er bis heute leitet.

Der Luxuskonzern LVMH

Aktuell vertritt der Konzern LVMH mehr als 60 bekannte Luxusmarken, die auf der ganzen Welt erfolgreich vertrieben werden. Aus dem Hause LVMH stammen sowohl erstklassige Weine und Spirituosen als auch hochwertige Mode und Lederwaren. Auch in den Bereichen Parfum und Kosmetika sowie Uhren und Schmuck ist LVMH mit seinen Marken und Unternehmen weltweit vertreten. Außerdem engagiert sich der Luxuskonzern in verschiedenen Medien und im Einzelhandel.

Zu den bekanntesten Marken des Konzerns gehören unter anderem Louis ­Vuitton, ­Bulgari, ­Kenzo, ­Givenchy, ­Fendi, Donna Karan, Christian Dior, Tag Heuer, ­Guerlain, ­Moët et ­Chandon, Dom ­Pérignon und ­Veuve ­Cliquot.

Ein umstrittener Franzose

In seiner Heimat gilt Bernard Arnault als ein eiskalter Geschäftsmann, der nur seinen finanziellen Gewinn im Sinn hat. Durch einige seiner geschäftlichen und privaten Entscheidungen hat sich Bernard Arnault den Unmut seiner Landsleute zugezogen. So führt er zum Beispiel mit dem weltbekannten französischen Hersteller für Seidentücher, Handtaschen und Accessoires, dem Familienkonzern Hermès, den sogenannten Handtaschenkrieg.

In den letzten zwei Jahren hat Bernard Arnault circa 22 % der Aktien von Hermès aufgekauft. Jetzt hat Hermès Klage gegen den Financier eingereicht, weil er nach Auffassung von Hermès mithilfe von Insiderwissen den Aktienkauf durchgeführt haben soll. Auch in der gehobenen Pariser Gesellschaft ist der Privatmann Bernard Arnault nicht sehr beliebt. Er gilt dort als Eindringling und Emporkömmling sowie als neureicher Parvenü.

Die Entscheidung Bernard ­Arnaults, die belgische Staatsangehörigkeit zu beantragen, nachdem unter dem neuen Präsidenten Frankreichs, François ­Hollande, die sogenannte Reichensteuer diskutiert wird, hat in Frankreich für einiges Aufsehen gesorgt.

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