Louvre

Palais du Louvre et Musée du Louvre

Louvre Paris
Der Louvre gehört weltweit zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten ( © Paris Tourist Office - Photographer : Marc Bertrand )

Der Louvre: Hier ist die Mona Lisa zu Hause

Er ist vielleicht das berühmteste Museum der Welt, auf jeden Fall aber steht er auf der Liste der Sehenswürdigkeiten, die du in Paris nicht verpassen solltest, ganz oben: der Louvre.

Jahr für Jahr sollen etwas mehr als neun Millionen Besucher hierher kommen, das macht im Durchschnitt 25.000 Menschen, die hier Tag für Tag ein- und ausgehen.

Der Louvre ist aus architektonischer Sicht als Gebäude äußerst reizvoll, aber natürlich auch als Museum, denn hier sind so berühmte Werke zu bestaunen wie die Mona Lisa.

Zu erreichen ist der Louvre mit der Métro 1, du steigst an der Station Tuileries oder Louvre-Rivoli aus. Auch die Métro 7 ist in der Nähe, die Haltestelle heißt Palais Royal und Musée du Louvre.

Doch was musst du sonst noch rund um den Palast und das Museum wissen?

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Begrüßung durch eine Glaspyramide

Schon vor dem Eingang zum Museum sticht der Innenhof des Palastes ins Auge. Im Vorhof – auch als Carrousel du Louvre bezeichnet – steht eine auffällige Pyramide aus Glas.

Sie darf für sich in Anspruch nehmen, eines der markantesten Wahrzeichen von ganz Paris zu sein.

Errichtet wurde diese Glaspyramide auf Wunsch von François Mitterrands, der seinerzeit plante, den Louvre zum weltweit größten Museum zu machen.

Damit sollte sich der Palast in der Innenstadt von Paris eine zentrale Rolle in der internationalen Kunstgeschichte erobern.

Die Glaspyramide war ursprünglich als Eingang gedacht, sie sollte den Palast als einen Tempel der schönen Künste verkörpern.

Deshalb war sie an die Pyramiden aus dem Alten Ägypten angelehnt. Es dürfte wohl mehr als ein Zufall sein, dass die Proportionen des Glasgebildes denjenigen der Großen Pyramide in Gizeh in Ägypten entsprechen.

In den Anfängen war die Glaspyramide umstritten, und sie galt auch optisch nicht als besonders hübsch. Doch spätestens seit der Ausstrahlung des Films „Der Da Vinci Code – Sakrileg“ dürfte sie in der ganzen Welt bekannt sein.

Die Pyramide markiert den Haupteingang des Gebäudes.

Außerdem gibt es zwei weitere Eingänge an der Porte de Lions und an der Galerie du Carrousel. Das ist eine Einkaufsgalerie, in der du auch die Eintrittskarten für das Museum kaufen kannst, während deine Begleiter einen kleinen Schaufensterbummel in der Galerie machen.

Der Haupteingang an der Glaspyramide ist häufig sehr voll, deshalb lohnt es sich, einen der anderen Eintrittsbereiche zu wählen.

Palais du Louvre – ein Palast mit historischer Bedeutung

Wenn du den Louvre – er heißt auf Französisch Palais du Louvre – zum ersten Mal siehst, kommt dir wahrscheinlich nur ein Gedanke in den Sinn: Er muss eine Residenz für Kaiser und Könige sein.

Schon von außen wirkt er unglaublich prächtig und beeindruckend, was auch seiner riesigen Größe zu verdanken ist.

Auf rund 60.000 Quadratmetern sind über 380.000 Exponate ausgestellt, und diese Zahlen machen deutlich, welchen Stellenwert der Louvre unter den Museen weltweit hat: Er steht unter den größten Museen auf der ganzen Welt auf dem dritten Platz.

In früheren Jahrhunderten war der Louvre tatsächlich der Sitz der französischen Regenten.

Heute weiß man nicht genau, wann der riesige Bau errichtet wurde.

Schätzungen gehen aber davon aus, dass er etwa im Jahr 1200 erbaut wurde.

Ursprünglich handelte es sich um eine Festung, die von dem damaligen Regenten Philippe II. August als Schutzburg gebaut wurde.

Schon im 14. Jahrhundert allerdings wurde der Bau verändert, es entstand der Vorläufer des heutigen Palastes.

Im 16. Jahrhundert, so heißt es, wurde das Palais dann erneut umgebaut und zukünftig als Sitz der französischen Könige genutzt.

Nach der Überlieferung wurde der riesige Bau bei jedem Thronwechsel ein wenig verändert, bis das Konstrukt mit einer Größe von insgesamt 135.000 Quadratmetern entstand.

Im 17. Jahrhundert wechselte der Königliche Hof seinen Standort und ging nach Versailles.

Danach ging der Palast in den Besitz der Stadt über und wird seither auf unterschiedliche Art und Weise genutzt.

Heute befindet sich mit dem Musée du Louvre eines der schönsten Kunstmuseen der Welt in dem riesigen Palais.

Außerdem sind die Hochschule für Kunstgeschichte, das Zentrum für Forschung und für Restaurierung von französischen Museen und das Carrousel du Louvre hier untergebracht.

Das Carrousel du Louvre ist eine Einkaufsmeile, die im Jahr 1993 eröffnet wurde und die unterirdisch direkt an den Palast angeschlossen ist.

Die letzte größere Renovierung fand im Jahr 1980 statt. Mit dem Bau der Glaspyramide im Jahr 1989 wurde der prächtige Bau um eine Besonderheit reicher.

Die neueste Veränderung an dem Gebäude ist ein Schrein, der von den Architekten Rudy Ricciotti und Mario Bellini als Sinnbild für die Islamische Kunst errichtet wurde.

Die Glaskuppel ist ein wenig gewellt und überspannt den Visconti-Hof. Die so entstandene Fläche misst rund 2.800 Quadratmeter und wirkt hell und lichtdurchflutet.

Umgeben ist der Louvre übrigens von den Tuilerien-Gärten, so dass du auch rundherum einen kleinen Spaziergang machen kannst.

Spazierst du im Inneren des riesigen Gebäudes an den unzähligen Fensterfronten vorbei, genießt du immer wieder spektakuläre Ausblicke auf den Triumphbogen, die Champs-Élysées, die Pont Neuf oder die Rue de Rivoli.

Louvre Palast
Die Außenansicht des Palais du Louvre ( Alberto Zamorano / Shutterstock.com )

Der Louvre, ein weltbekanntes Museum – dank der Französischen Revolution

Die Französische Revolution ist sicher kein geschichtliches Ereignis, das wir gemeinhin mit Kunst oder Kunstgeschichte in Verbindung bringen.

Trotzdem ist sie dafür verantwortlich, dass der Louvre heute überhaupt ein Museum beherbergt.

Im Jahr 1793 wurde das Gebäude erstmalig von den Revolutionären besetzt und als Ausstellungsstandort für Kunstwerke verwendet, die man Adeligen abgenommen hatte.

Diese Gemälde wurden hier der Öffentlichkeit vorgestellt.

Allerdings dauerte diese Phase nur 11 Jahre, denn danach machte der französische Kaiser Napoléon den Louvre zu seinem offiziellen Sitz, so dass das Museum wieder schließen musste.

Erst im Jahr 1873 wurde es erneut als Museum eröffnet.

Louvre Museum
Der Louvre gehört zu den beliebtesten Museen der Welt ( © DW )
Mona Lisa Louvre
Mona Lisa – das weltberühmte Gemälde von Vincent van Gogh ( © Paris Tourist Office - Fotograf : Daniel Thierry )

Besser keine Besichtigung des Louvre-Museums ohne Führung

Der Louvre ist eines der bekanntesten Kunstmuseen auf der ganzen Welt. Du kannst ihn natürlich allein und auf eigene Faust erkunden.

Wenn du allerdings wirklich etwas in Erinnerung behalten möchtest oder wenn du dich für Kunst und Kunstgeschichte interessierst, lohnt sich eine Führung.

Führungen werden auf Englisch und auf Französisch angeboten.

Führungen in Deutsch kannst du z.B. beim deutschen Anbieter GetYourGuide buchen.

Eine Führung buchst du am besten, wenn du das Ticket kaufst. Die Anbieter sind lizensiert, so dass du eine entsprechende Qualität erwarten darfst.

Wenn eine Führung für dich nicht in Frage kommt, entscheidest du dich vielleicht für einen Audioguide.

Als Ergänzung dazu sind im gesamten Museum Bildschirme mit Touchscreens aufgehängt.

Hier findest du zusätzliche interessante Informationen und auch einen Übersichtsplan mit interaktiver Nutzerführung.

Er hilft dir, die Orientierung in dem doch sehr großen und ein wenig unübersichtlichen Museum nicht zu verlieren.

Es wäre schließlich schade, wenn du die Gelegenheit verpasstest, die Mona Lisa zu sehen, nur weil du den Weg durch die vielen weitverzweigten Gänge nicht gefunden hast!

Die Audioführungen sind recht umfangreich. Das Material umfasst Inhalte von mehr als 35 Stunden.

Experten erklären dir die verschiedenen Kunstwerke auf leicht verständliche Art und Weise. Jedes Kapitel rufst du mit einem Knopfdruck auf.

Wenn du nicht so viel Zeit hast, machst du vielleicht eine virtuelle Führung, sie wird ebenfalls per Audioguide angeboten.

Wer zum ersten Mal in dem riesigen Museum ist, wählt am besten die Tour mit dem Namen „Meisterwerke“, denn darin sind die bekanntesten Ausstellungsstücke und die schönsten Räume im ganzen Palast zusammengestellt.

Wer keinen Audioguide ausleihen will, lädt sich den Inhalt über eine App auf das Smartphone.

Drei Gebäude-Flügel, unzählige Exponate

Das Museum kannst du dir gut als ein riesiges Gebäude mit insgesamt drei großen Flügeln vorstellen.

Sie tragen die Namen Sully, Denon und Richelieu.

Jeder Flügel hat vier Stockwerke, auf die sich die verschiedenen Ausstellungsbereiche verteilen.

Unter anderem gibt es eine Kollektion für die Islamische Kunst, aus dem Mediterranen Orient, aus der Zeit des Römischen Reichs, Italienische und Spanische Kunst, die Französische Kunst aus dem 19. Jahrhundert, Englische Kunst, Kronjuwelen, Skulpturen aus Süd- und Nordeuropa und Gemälde aus Afrika, aus Asien und aus Amerika.

Aus der Fülle von Ausstellungsstücken sind fünf Werke hervorzuheben, die du auf keinen Fall verpassen solltest.

Das berühmteste Bild ist wohl das der „Mona Lisa“, die von Leonardo da Vinci gemalt wurde. Dieses Gemälde gilt als die Attraktion im Louvre schlechthin.

Das Bild ist klein, es misst nur 77 x 53 Zentimeter und wurde wohl in der Zeit zwischen 1503 und 1506 erschaffen.

La Joconde – so der französische Name der Mona Lisa – wurde in einer von da Vinci entwickelten Maltechnik kreiert, die sogenannte Sfumato. Dabei handelt es sich um eine besondere Art der Ölmalerei.

Die „Venus von Milo“ ist unter den Skulpturen das, was die Mona Lisa unter den Gemälden ist.

Sie soll aus dem zweiten Jahrhundert vor Christi stammen, bis heute weiß man nicht genau, welcher Bildhauer das Werk erschaffen hat.

Sie stellt die Aphrodite, eine griechische Göttin der Schönheit dar.

Die Skulptur soll im Jahr 1820 von einem griechischen Bauern auf der Insel Milos entdeckt worden sein und wurde dann von einem französischen Adeligen an König Ludwig XVIII. übergeben.

Von Ludwig XVIII. wurde es an den Louvre vermacht und hat dort bis heute einen festen Platz.

Die „Krönung in Notre Dame“ ist ein weiteres Bild, das die Besucher beeindruckt.

Es ist schon dank seiner Größe von 10 x 6 Metern sehenswert und äußerst beeindruckend.

Dargestellt ist die Krönung von Napoléon zum Kaiser der Franzosen im Jahr 1804.

Das Bild stammt von dem französischen Maler David, der seinerzeit mehrere Bilder des französischen Kaisers erschuf und damit große Berühmtheit erlangte.

Auch das „Floß der Medusa“ solltest du nicht verpassen.

Dabei handelt es sich um eine Ikone, die wie kaum ein anderes Bild für den Romantizismus steht.

Das Bild wurde im Jahr 1819 gemalt und zeigt das Unglück, das der Fregatte Méduse geschah.

Nur wenige Passagiere des Schiffs überlebten das Unglück, das auf dem Bild sehr eindrucksvoll gezeigt wird.

Zwischen Farbe und Raum finden sich pyramidenähnliche Strukturen wieder, sie lenken das Auge des Betrachters direkt vom Zentrum aus auf die gesamte Katastrophe.

Bis heute hat dieses Bild viele Maler in ihrer Stilrichtung beeinflusst, wobei gewisse Inspirationen von Michelangelo oder David nicht von der Hand zu weisen sind.

Das Gemälde „Die große Odaliske“ wurde von Jean-August-Dominique Ingres im Jahr 1814 angefertigt.

Es fällt durch die eigenwillige Kombination von klassischer Malerei mit dem Romantizismus auf und wurde deshalb von den Kritikern seinerzeit schlicht abgelehnt.

Doch offenbar war das von dem Maler bewusst gewollt, seine Intention war es, die üblichen Konventionen seiner Epoche zu hinterfragen.

Heute hat das Gemälde den Ruf eines Meisterwerks und wird gerne als Symbol für die eheliche Moral des 19. Jahrhunderts betrachtet.

Sofern du keine Zeit hast, einen oder mehrere Tage im Louvre-Museum zu verbringen, solltest du wenigstens versuchen, diese fünf berühmtesten Gemälde und Skulpturen anzusehen.

Wenn ein Besuch im Louvre-Museum hungrig macht

Solltest du nach einigen Stunden im Louvre Hunger verspüren, kannst du in einem der Cafés oder in einem Restaurant einkehren.

Direkt unter der Glaspyramide gibt es ein Geschäft mit leckeren Snacks, mit Sandwiches oder mit Süßigkeiten und mit Getränken.

Wenn dir der Sinn mehr nach einem typisch französischen Café ist, gehst du in das Zwischengeschoss, das sich auf der Seite des Richelieu-Flügels befindet. Auch hier findest du kleine Snacks und Gerichte.

Im Denon-Flügel ist in der ersten Etage ein weiteres Café zu finden, hier gibt es sogar eine kleine Terrasse.

Im Außenbereich im Jardin du Carrousel findest du eine französische Bäckerei, in der du Getränke, Sandwiches und die leckeren Croissants kaufen kannst.

Natürlich kannst du dir auch deine eigene Verpflegung mitbringen.

Ein Zuhause für die Werke von da Vinci

Seit Oktober 2019 ist das Louvre-Museum um eine weitere Attraktion reicher. Für mehrere Monate werden hier die wichtigsten und bekanntesten Werke von Leonardo da Vinci ausgestellt.

Nicht nur Kunstexperten gehen davon aus, dass in naher Zukunft in keinem Museum der Welt so viele Gemälde des weltbekannten Künstlers an einem Ort zu sehen sein werden.

Anlass der Ausstellung ist der 500. Todestag des Malers.

Zu sehen sind 160 Werke, die zum großen Teil von dem Maler selbst hergestellt wurden oder mindestens in seiner Werkstatt in seinem Stil gemalt wurden.

Die Kollektion stellt den Maler als eine Art Universalgenie dar, das sich im Lauf des Lebens wechselweise mit so wichtigen Themen wie der Architektur, der Biologie, der Waffenkunde, der Technik und der Malerei beschäftigte.

Auffallend ist nach Meinung von Kunstkritikern, dass viele Werke des Meisters nicht vollendet sind.

Das allerdings schreiben sie nicht einem mangelnden Interesse zu, sondern seinem Hang zur Perfektion.

Der Maler – so die Überzeugung von Experten – betrachtete die Malerei immer als die Königin unter den Wissenschaften, die zur Perfektion bringt, was andere Wissenschaften nicht schafften.

Solltest du in absehbarer Zeit einen Besuch im Louvre planen, solltest du dir die Ausstellung über den weltberühmten Maler der Renaissance auf keinen Fall entgehen lassen.

Reiseinfos
Adresse

Palais du Louvre
Rue de Rivoli
75001 Paris
Frankreich

48.860703, 2.337644

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