Palais Bourbon

Palais Bourbon

Palais Bourbon Paris
Der Palais Bourbon, davor die Pont de la Concorde ( © Punto Studio Foto - Fotolia.com )

Das Palais Bourbon ist ein Adelspalast aus dem 18. Jahrhundert. Es liegt im 7. Arrondissement von Paris. Heute tagt in ihm die französische Nationalversammlung. Die Nationalversammlung erstreckt sich mittlerweile über mehrere Gebäude, von denen das Palais den historischen und aktuellen Mittelpunkt bildet.

Erreichbar ist die politisch bedeutende Sehenswürdigkeit über die Métro-Station Assemblée Nationale, die von der Linie 12 bedient wird. Direkt gegenüber dem Palais Bourbon befindet sich der Place de la Concorde.

Das Palais Bourbon – Lusthaus für eine Königstochter

In den Jahren 1722 bis 1728 entstand der Grundbau des Palais Bourbon. Es wurde zunächst nicht als Palais, sondern als Lusthaus bestehend aus einem Hauptbau mit zwei Flügeln und angrenzenden Pavillons errichtet. König Ludwig XIV. ließ das Haus für seine Tochter Louise-Françoise de Bourbon, seine legitimierte Tochter aus der Verbindung zu Madame de Montespan, erbauen. Die Lage wurde so gewählt, dass die nördliche Fassade des Palastes einen Blick auf die Seine und die Jardins des Tuileries ermöglicht.

Zur selben Zeit entstand das Hôtel de Lassay, das man durch ein kleines Wäldchen vom Palais getrennt hat. Das Hôtel wurde für den Geliebten der Königstochter, den Marquis de Lassay, erbaut. Nachdem das Palais Bourbon 1756 von König Ludwig XV. gekauft worden war, kam es wieder in den Besitz der Familie des Enkels von Louise-Françoise de Bourbon. Louis-Josephe Prince de Condé ließ den Palast 1765 erweitern.

Durchgängige Verwendung als Abgeordnetenhaus

Ab 1798 diente das Palais während der Französischen Revolution als Versammlungsort des Rats der 500. Um es prachtvoller zu gestalten, ließ Napoleon den klassischen Säulengang im griechischen Stil anfügen, der auch heute noch als Eingang dient.

Nach der Französischen Revolution fiel das Palais wieder an den neunten Fürst von Condé, der es zunächst an die Abgeordnetenkammer vermietete. Seit 1827 gehört das Palais Bourbon dem Land.

Durch umfangreiche Bauarbeiten wurde das Gebäude den Erfordernissen der großen Politik angepasst. Im Laufe der Zeit folgten weitere Gebäude, sodass das Palais nur noch einen Teil der Nationalversammlung beherbergt.

Gemälde von Delacroix

Das Innere des Palais Bourbon kann auf Antrag besichtigt werden. Auch eine Teilnahme an einer Sitzung ist möglich. Bei einer Führung bekommen die Besucher die umfangreiche Bibliothek zu sehen. Als besonders sehenswert gilt das Deckengemälde der Bibliothek, das der französische Maler und spätere Abgeordnete Eugène Delacroix gestaltet hat. Es zeigt die Zivilisationsgeschichte der Menschheit.

Auch ein Salon hat Delacroix gestaltet. Wer das Gebäude nur von außen besichtigen möchte, findet neben der großen Freitreppe die Statuen der Minerva, der Göttin der Weisheit, und der Themis, der Göttin der Gerechtigkeit.

Reiseinfos
Adresse

Palais Bourbon
126 Rue de l'Université
75007 Paris
Frankreich

48.86196, 2.318638

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