19. Pariser Arrondissement – zwei der schönsten Pariser Parks

Das nordöstlich gelegene Arrondissement des Buttes-Chaumont hat ein Image als Arbeiterviertel, bietet aber dennoch einige Sehenswürdigkeiten. Das Quartier La Villette könnte dich vielleicht am meisten faszinieren. Zwei – sehr verschiedene – Parks solltest du auf alle Fälle kennenlernen: den auf einem Steinbruch gebauten Parc des Buttes-Chaumont und den Parc de la Villette mit der Cité des Sciences et de l'Industrie auf dem ehemaligen Gelände der Schlachthöfe.

Das 19. Arrondissement besteht aus den Quartiers La Villette, Pont-de-Flandre, Amérique und Combat. Das an Saint-Denis angrenzende Quartier La Villette dürfte dich am meisten im knapp 185.000 Einwohner zählenden 19. Arrondissement faszinieren.

Mit der Métro-Linie 7 erreichst du mehrere Stationen vor Ort. Im Norden liegt Belleville, das Immigrantenviertel.

Der Canal Saint-Denis und der Canal de l’Ourcq durchziehen das Arrondissement und münden in das Bassin de la Villette. Dieses ist verbunden mit dem Canal Saint-Martin im 10. Arrondissement.

Parc des Buttes-Chaumont und Parc de la Villette

Zwei Parks, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, solltest du unbedingt kennenlernen. Der erste, der Parc des Buttes-Chaumont, liegt im Quartier Combat, der zweite trägt dem Quartier entsprechend den Namen Parc de la Villette.

1876 zur Zeit Napoleons III. wurde der Parc du Buttes-Chaumont auf einer Grundfläche von knapp 25 ha angelegt. Die Konzeption entspricht in ihren Grundzügen einem englischen Landschaftsgarten, geht aber darüber hinaus: Der auf einem Steinbruch am Rande der früheren Pariser Müllkippe gebaute Park gilt als bahnbrechend für die Landschaftsarchitektur seiner Epoche, der Epoche des Umbaus der Stadt durch Baron Haussmann. "Pittoresque par excellence" lautet eines seiner Attribute.

Die dreijährige Bauzeit erforderte einen unvorstellbar großen Aufwand auf diesem unwegsamen Gelände. Wenn du bereits den Bois de Boulogne und den Parc Monceau gesehen hast, erkennst du vielleicht auch hier die Handschrift des Stadtplaners Jean-Charles Alphand, der ebenfalls für die Konzeption des Parc du Buttes-Chaumont zuständig war. Deren Umsetzung führte zu allerlei Verwerfungen, aber heute begeistert dich gewiss diese kunstvoll angelegte Parklandschaft mit ihren vielfältigen Bauten, den vier Brücken und einer artenreichen Bepflanzung.

Völlig konträr ist die Wirkung des noch recht jungen Parc de la Villette, der von dem Canal de l’Ourcq durchquert wird. Die mit 35 ha drittgrößte Grünanlage von Paris wurde erst 1986 eröffnet und von dem Architekten Bernard Tschumi entworfen. Du wirst die originelle Konzeption dieses Parks, der auf dem Gelände der ehemaligen Schlachthöfe erbaut wurde, bald durchschauen. Im Grunde teilt er sich in drei räumliche Ebenen.

Im Parc de la Villette gibt es zur besseren Orientierung der Besucher Punkte (rot), Linien (blau) und Flächen (grün). 26 "folies" markieren die roten Bauten, die verschiedenen Funktionen dienen. Die Linien sind Wege durch den Park, die meisten Promenaden weisen ein blaues Pflaster auf. Die grünen Wiesen (prairies) entsprechen den zehn Themengärten. Nimm dir ein wenig Zeit und studiere die unterschiedlichen Bauwerke aus neuerer Zeit und die historischen Gebäude, die vom alten Schlachthof erhalten blieben. Gigantisch ist der 300 Meter lange Bau der Cité des Sciences et de l'Industrie im Nordteil des Parks, der das größte europäische Museum für Populärwissenschaften beherbergt.

TOP Sehenswürdigkeiten im 19. Arrondissement

Mehr Informationen findest du unserer Liste aller Sehenswürdigkeiten im 19. Arrondissement.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Wenn du durch das ehemalige Dorf La Villette schlenderst, kommst du unweigerlich an das Bassin de la Villette. An dessen Südwestende am Place de la Bataille-de-Stalingrad findest du eines der vielen Pariser monuments historiques, hier die von Claude Nicolas Ledoux entworfene Rotunde aus dem 1799. Das Gebäude wurde als Zollstation gebaut und hat eine wechselvolle Geschichte erlebt. 2011 zogen hier eine Brasserie und eine Bar ein. Östlich der Rotunde liegt der Eingang zum Canal Saint-Martin.

Außerdem sehenswert an der Rue de Crimée: die letzte Hebebrücke der französischen Hauptstadt. Sie wurde 1885 von Edmond Humblot konzipiert und errichtet – und führt über das Bassin de la Villette.